Ein
Gleichnis:
Ein Bauer auf einem Markt in Indien hatte Wachteln zu verkaufen. Sie waren alle
an einem Bein mit einer Schnur an einem Pflock angebunden. Offensichtlich
lebten sie schon eine geraume Zeit so: Sie drehten stoisch ihre Kreise um den
Pflock. Da kam ein heiliger Mann vorbei und von Mitleid ergriffen kaufte er dem
Bauern alle Wachteln ab. Dann durchtrennte er die Schnüre - die Wachteln waren
frei. Doch was geschah? Sie drehten weiter ihre Kreise, als ob nichts geschehen
wäre... Der heilige Mann fuhr zwischen sie und scheuchte sie auf, sie
flatterten kurz hoch, landeten dann wieder am Boden und drehten weiter ihre
Kreise um den Pflock.
Was hat
man von der Erlösung, wenn man sie nicht erkennt und die dargebotene Freiheit
nicht ergreift? Es hilft natürlich auch wenig, wenn man 'für-wahr-hält', dass
man frei ist, aber dennoch in derselben Weise weiter die Runden dreht als wäre
man noch gefangen...
Lied: FREIHEIT
Hast du einmal ihr
Antlitz erkannt
Dann ist für dich
niemals mehr jemand verdammt
Du weisst wer sie
ist, weil du sie vermisst
Und immer und immer
wieder vergisst
Sie ist dir ganz
nah’ und immer bereit
Dich zu erheben
indem sie befreit
Aus Schlamassel und
Qual, aus Enge und Not
Und wäre sie nicht,
dann wärest du tot
Nun hast du aber
Sinne und Sinn
Hat dein Leben ihr
zum Gewinn
Sprich ihren Namen
und sei bereit
Sie zu benennen als
deine Freiheit
Sie ist es für alle
und ist es für dich
Sie ist es für alle
und so auch für mich
An ihrem Busen darf
ich mich laben
Und mich erfreu’n
an all ihren Gaben
Sie ist es, die
leise zu mir spricht
Und manchmal mich
fordernd fast zerbricht
Sie lächelt mir
freundlich ins Gesicht
Wenn ich mich
verzweifelnd seh’ im Gericht
Sie spricht mich
eins und macht mich frei
Wenn ich mich von
allem was da ist entzwei
Sie führt mich zur
Einheit mit Vater und Sohn
Und schenkt mir
gnadenhaft himmlischen Lohn
So kann ich ganz
neu im Leben steh’n
Und all meine
Schulden und Ängste verweh’n
Während ich
kraftvoll lebend im Sein
Von mir tu’ allen
Trug und allen Schein
Sie alleine ist
ganz wahr
Und macht alles
Leben licht und klar
Sie ist keine
Göttin, nein, das nicht
Und wäre sie es,
ich kennte sie nicht
Sie ist, des sei
dir gewiss, dein du
In ihr - in dir -
findest du Ruh’
Da bist du alles
und bist nichts
Und als dieses:
Kind des Lichts
Für die
Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht
wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! (Gal 5,1)