24_08

Suchen und Finden

  

Natürlich habe ich im Verlaufe meines Lebensweges etliche Wege und Wahrheiten versucht - wer nicht sucht, kann auch nicht finden - und ebenso natürlich, dass nicht ein jeder dieser Wege und Wahrheiten das Gelbe vom Ei war... man verirrt sich gelegentlich... das bringt ein suchendes Leben mit sich... wer aber aus lauter Angst davor, sich zu verirren, wo er steht verharrt, der lebt im Grunde kaum...

Meine Verirrungen waren vor allem suchtmässiger Natur: Substanzindiziert, sexuell indiziert und spirituell indiziert. Die Verirrung besteht meines Erachtens darin, etwas auf dem Lebensweg Gefundenes zu verabsolutieren. Man will ein Erlebtes oder Erkanntes 'verewigen'. Dies führt in die Abhängigkeit davon und letztlich in Sucht - im Falle der Religion: In Dogmatismus und Absolutismus.

Wenn heute meine eigenen (erwachsenen) Kinder kiffen und ihre eigene Suche - gerade auch in den spirituellen und sexuellen Bereichen des Lebens - unternehmen, dann finde ich darin nichts Verwerfliches. Natürlich kann ich mit ihnen diskutieren, und sie kennen ja meine eigene Lebensgeschichte, ihren Weg aber müssen und sollen und dürfen sie selber suchen und finden. Nur wer ehrlich sucht, der kann auch finden...