Natürlich
habe ich im Verlaufe meines Lebensweges etliche Wege und Wahrheiten versucht -
wer nicht sucht, kann auch nicht finden - und ebenso natürlich, dass nicht ein
jeder dieser Wege und Wahrheiten das Gelbe vom Ei war... man verirrt sich
gelegentlich... das bringt ein suchendes Leben mit sich... wer aber aus lauter
Angst davor, sich zu verirren, wo er steht verharrt, der lebt im Grunde kaum...
Meine
Verirrungen waren vor allem suchtmässiger Natur: Substanzindiziert, sexuell
indiziert und spirituell indiziert. Die Verirrung besteht meines Erachtens
darin, etwas auf dem Lebensweg Gefundenes zu verabsolutieren. Man will ein
Erlebtes oder Erkanntes 'verewigen'. Dies führt in die Abhängigkeit davon und
letztlich in Sucht - im Falle der Religion: In Dogmatismus und Absolutismus.
Wenn
heute meine eigenen (erwachsenen) Kinder kiffen und ihre eigene Suche - gerade
auch in den spirituellen und sexuellen Bereichen des Lebens - unternehmen, dann
finde ich darin nichts Verwerfliches. Natürlich kann ich mit ihnen diskutieren,
und sie kennen ja meine eigene Lebensgeschichte, ihren Weg aber müssen und
sollen und dürfen sie selber suchen und finden. Nur wer ehrlich sucht, der kann
auch finden...