24_08

Freiheit

 

 Ein Gleichnis:


Ein Bauer auf einem Markt in Indien hatte Wachteln zu verkaufen. Sie waren alle an einem Bein mit einer Schnur an einem Pflock angebunden. Offensichtlich lebten sie schon eine geraume Zeit so: Sie drehten stoisch ihre Kreise um den Pflock. Da kam ein heiliger Mann vorbei und von Mitleid ergriffen kaufte er dem Bauern alle Wachteln ab. Dann durchtrennte er die Schnüre - die Wachteln waren frei. Doch was geschah? Sie drehten weiter ihre Kreise, als ob nichts geschehen wäre... Der heilige Mann fuhr zwischen sie und scheuchte sie auf, sie flatterten kurz hoch, landeten dann wieder am Boden und drehten weiter ihre Kreise um den Pflock.

Was hat man von der Erlösung, wenn man sie nicht erkennt und die dargebotene Freiheit nicht ergreift? Es hilft natürlich auch wenig, wenn man 'für-wahr-hält', dass man frei ist, aber dennoch in derselben Weise weiter die Runden dreht als wäre man noch gefangen...



Lied: FREIHEIT

 

Hast du einmal ihr Antlitz erkannt

Dann ist für dich niemals mehr jemand verdammt

Du weisst wer sie ist, weil du sie vermisst

Und immer und immer wieder vergisst

 

Sie ist dir ganz nah’ und immer bereit

Dich zu erheben indem sie befreit

Aus Schlamassel und Qual, aus Enge und Not

Und wäre sie nicht, dann wärest du tot

 

Nun hast du aber Sinne und Sinn

Hat dein Leben ihr zum Gewinn

Sprich ihren Namen und sei bereit

Sie zu benennen als deine Freiheit

 

Sie ist es für alle und ist es für dich

Sie ist es für alle und so auch für mich

An ihrem Busen darf ich mich laben

Und mich erfreu’n an all ihren Gaben

 

Sie ist es, die leise zu mir spricht

Und manchmal mich fordernd fast zerbricht

Sie lächelt mir freundlich ins Gesicht

Wenn ich mich verzweifelnd seh’ im Gericht

 

Sie spricht mich eins und macht mich frei

Wenn ich mich von allem was da ist entzwei

Sie führt mich zur Einheit mit Vater und Sohn

Und schenkt mir gnadenhaft himmlischen Lohn

 

So kann ich ganz neu im Leben steh’n

Und all meine Schulden und Ängste verweh’n

Während ich kraftvoll lebend im Sein

Von mir tu’ allen Trug und allen Schein

 

Sie alleine ist ganz wahr

Und macht alles Leben licht und klar

Sie ist keine Göttin, nein, das nicht

Und wäre sie es, ich kennte sie nicht

 

Sie ist, des sei dir gewiss, dein du

In ihr - in dir - findest du Ruh’

Da bist du alles und bist nichts

Und als dieses: Kind des Lichts

 

Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! (Gal 5,1)